DELONGCARE
Jan Maurice de Longueville
Kantstr. 46
10625 Berlin
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j.delong@delongcare.de
Ich bin Matrose der Binnenschifffahrt und Segeln war schon immer meine Leidenschaft. Solange ich noch gesund war und mir die ALS das Leben nicht so schwer gemacht hat, segelten wir auf einem Hausboot.
Alles, was mit Segelschiffen zu tun hat, begeistert mich seit langem. Heute mehr denn je. Mit Hilfe des Internets ist auch viel mehr möglich. Heute habe ich auch viel mehr Zeit als früher, nehmen wir das mal als Vorteil bei meiner Erkrankung.
Als ich hörte, dass die Peking zur Nutzung als Museumsschiff zurück nach Hamburg kehren soll, war ich begeistert. 2017 dann die Überführung von New York nach Deutschland.
Das muss man sich mal richtig vor Augen halten. Ein Viermast-Segelschiff, welches 1911 vom Stapel lief, welches ohne Motorkraft nur mit der Kraft des Windes und seiner mächtigen Segel so stark war wie ein Dampfschiff. Eine so alte „Dame“, die so viel erlebt und geleistet hat, die nicht mehr im besten Zustand war, sollte erhalten werden. Großartig!!!!
Die Entwicklung geht ja ständig weiter und auch zu meinem Nutzen. Mit Hilfe meines Computers war ich in der Lage, mich auf den verschiedensten Kanälen über das Fortschreiten der Restaurationsarbeiten an der Peking zu informieren. Auf Youtube sah ich mir die verschiedensten Videos an. Große Klasse war Herr Kaiser und wie er „sein BABY“ beschrieb. Da geht einem das Herz auf und seine Begeisterung ist ansteckend. Meine Pflegekraft kann das bestätigen.
Vor einer Woche erhielt ich die Mail von einer Bekannten, die mich fragte, ob ich in Hamburg war, als die Peking im Heimathafen begrüßt wurde. Diese Frage brachte einen Stein ins Rollen. Mein Pflegeteam organisierte die Fahrt nach Hamburg, ich wollten die Peking sehen, Corona zum Trotz. „Alomit“, ein Krankentransport, mit dem wir schon jahrelang zusammen arbeiten, bietet auch Transporte zur privaten Nutzung an.
Im Hafenmuseum trafen wir auf große Unterstützung. Frau Schröder, eine Sachbearbeiterin, gab uns die genaue Anschrift für das Navi und sie wollte sich was überlegen und uns persönlich empfangen. Na dann, Termin klar machen und los geht’s.
Am 17.09.2020 um 8:00 Uhr starteten wir nach Hamburg. Marco, Kerstin und ich waren gespannt, wie der Tag werden würde. Meine Vorfreude war riesengroß. Gegen 12.00 Uhr trafen wir in Hamburg ein. Wir wurden zum Parken eingewiesen und persönlich von Frau Schröder empfangen und mit Freikarten begrüßt. DANKE!
Sie stellte uns Herrn Matthias Kahl vor, er gehört zur Crew Peking und ist der Vorstandsvorsitzende des Vereins “Freunde der Viermastbark PEKING e.V.“. Sie geben Auskunft und beantworten die Fragen der Besucher. Fragen hatte ich keine, ich wollte nur alles sehen. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Strahlend blauer Himmel, eine sachte Briese und lauter gut gelaunte Menschen um uns. Die Sachbearbeiterin Frau Schröder war sehr freundlich, nach dem sie von Kerstin etwas über mich als Person erfahren hatte, habe ich ihr Interesse geweckt (den Sprachcomputer hatten wir aus Zeitgründen gar nicht mitgenommen).
Frau Katja Schröder entpuppte sich als eine ganz besondere Überraschung. Sie gab für mich eine ganz persönliche Führung. Sie ist eigentlich Bootsbauerin, ist Seglerin und hat im Bereich Schifffahrt studiert. Sie wusste, wovon sie sprach und sie hatte ein Gespür dafür, was mich interessiert. Das war ein tolles Gefühl. Sie war wirklich nur für mich da. Drei Stunden führte sie uns durch das Gelände, brachte uns ganz nah an das Schiff heran und entfernte auch so manche Absperrung, damit ich mit dem Rollstuhl so nah ran kam wie es nur möglich war.
Kerstin machte viele Fotos und da, wo wir nicht hindurften, nämlich auf das Schiff, da nahm Frau Schröder das Handy, ging auf das Schiff und fotografierte mir das, was ich gar nicht sehen konnte. DANKE!
Gemeinsam besuchten wir noch das Hafenmuseum. Frau Schröder war auch hier die perfekte Besetzung, ihre fachkundigen Erläuterungen ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Herr Kahl besuchte uns nochmal, um uns einen schöne Heimfahrt zu wünschen und er schenkte mir eine Schirmmütze mit dem Abbild der Peking, als Erinnerung an diesen Tag. DANKE!
Der Besuch in Hamburg war ein Volltreffer. Um den Tag zu beschreiben, kann ich nur wieder holen: BESSER GEHT NICHT! Es war ein Volltreffer und wird mir in der Erinnerung noch viele schöne Momente schenken. Ich hab sie gesehen, die Peking… Ich möchte mich beim Verein „ALS mobil e.V.“, bei „Alomit“ und bei meinem Pflegeteam ganz sehr bedanken.
Danke an Frau Schröder und dem Verein “Freunde der Viermastbark PEKING e.V“. DANKE an den Wetter-Gott.
DANKE, dass ich einen so tollen Tag erleben durfte.
Tobias Beyer
Bereits vor 4 Jahren gab es schon einmal ein solches Erlebnis. Am 07.09.2020 legte die Viermastbark „Peking“ als Museumsschiff im Hamburger Hafenmuseum an. Tobias hat bis dahin jede Reportage über den Werdegang der Peking verfolgt und zeigte uns deutlich sein Interesse an diesem Segelschiff. Klar, immerhin war er früher selbst Seemann und Besitzer eines Segelboots.
Damals schon, am 17.09.2020, unterstützten uns der Verein „ALS-mobil e.V.“ sowie die Mitarbeiter des Hafenmuseums bei dem Vorhaben, die Peking im Hafen zu sehen. Die Zeitschrift „beatmet leben“, Ausgabe 2/21, veröffentlichte damals unseren kleinen Reisebericht unter der Überschrift „Besser geht nicht“. Tobias war überglücklich. Sein Traum, vor diesem Schiff zu stehen, wurde wahr. Leider war damals alles noch im Aufbau und man konnte noch nicht als Besucher auf das Schiff, eine Rollstuhlrampe gab es noch nicht. Vier Jahre sind seitdem vergangen und wir haben erneut einen Anlauf gestartet. Unsere damalige Ansprechpartnerin des Hafenmuseums, Frau Katja Schröder, war auch dieses Mal wieder mit dabei und setzte alles daran, uns diesen Wunsch zu erfüllen, mit Tobias auf die Peking zu kommen. Großartig! Wir konnten unser Glück kaum fassen.
Nun ging es an die Terminfindung. Am 31.10.24 endete die Saison für das Hafenmuseum und der Andrang der Besucher war noch groß. Zudem mussten wir den Tidenkalender beachten. Dieser gibt Auskunft über Hoch- und Niedrigwasserwerte für bestimmte Orte und Zeitpunkte, auch Gezeitenkalender genannt. Davon haben wir Landeier ja gar keine Ahnung. Zum Glück haben wir Katja Schröder. Dem Tidenkalender nach war jedoch erst der 01.11.24 ein guter Tag, der Wasserstand war niedrig, was wichtig für die Rollstuhlrampe ist. Je höher der Wasserstand ist desto steiler wird die Rampe. Auch für uns gelten Sicherheitsregeln zum Befahren einer solchen Gangway. Das Unmögliche wurde möglich gemacht. Katja und 2 weitere Mitarbeiter Ralf und Hinrich vom Hafenmuseum erklärten sich bereit für uns eine Ausnahme zu machen und überraschten uns mit der Terminzusage für den 01.11.24. Also eigentlich außerhalb der Saison und für „Ottonormalverbraucher“ nur schwer bis gar nicht möglich, an einen solchen Termin zu kommen.
So kam also der Stein ins Rollen. Der ALS-Verein stellte uns ein Auto zur Nutzung zur Verfügung. Drei Mitarbeiter unseres Teams (mehr passten auch nicht in das Auto) waren sofort bereit diese Fahrt zu ermöglichen und zu begleiten. Josef war der Kraftfahrer, Bozena und Kerstin kümmerten sich um Tobias. Josef nahm seinen Sohn aus gegebenen Anlass gleich noch mit, so war seine Ferienbetreuung gesichert und mal ganz ehrlich…welches 6-jährige Kind würde einen solchen Ausflug schon ablehnen? Alles unter einen Hut zu kriegen ist eben nicht so einfach. Wir waren aber wirklich alle hoch motiviert diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis für Tobias zu machen. Nachdem nun alles geklärt war, wurde auch Tobias in den Plan eingeweiht. Eine frühere Einbeziehung hätte vermutlich viel Enttäuschung mit sich gebracht, falls die Planung nicht geklappt hätte.
Er hatte Tränen in den Augen. Freudentränen?
Am 01.11.24 um 8.00Uhr war es dann endlich soweit. Abfahrt in Berlin, auf geht’s nach Hamburg. Wetter gut, Straßen waren frei, kurz nach 11 Uhr waren wir im Hafen und wurden erwartet. Jetzt übernahmen Katja, Ralf und Hinrich das Kommando.
Es war unglaublich. Wir ganz alleine mit 3 wunderbaren Menschen, die uns alles zeigten und erklärten auf diesem riesengroßen Segelschiff. Dies war wahrlich eine Führung der Extraklasse. Dank der neu eingebauten Aufzüge haben wir vom Laderaum bis zum Oberdeck alles gesehen. Im Laderaum kam es uns so vor, als seien wir im Bauch eines Walfisches, man kann es gar nicht beschreiben. Mit dem Rollstuhl manövrierten wir Tobias durch die Peking und er schien alle Eindrücke in sich aufzusaugen.
Auch wenn man ihm die Kraftanstrengung ansah, war er wohl doch glücklich. Über 2 Stunden waren wir zu Gast auf der Peking. Es war großartig! Alle Beteiligten, nicht nur Tobias, erlebten einen unvergesslichen Tag. Wir bleiben uns treu: “Besser geht nicht“.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals herzlich beim ALS-mobil ev. bedanken und natürlich bei Katja, Ralf und Hinrich vom Hafenmuseum Hamburg. Ihr seid einfach Klasse!!!
Danke sagen Tobias sowie die Pflegekräfte Josef, Bozena und Kerstin vom Intensivpflegedienst Delongcare.
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